Mein Hund frisst nicht! So regst Du den Appetit wieder an
Wenn Dein Hund plötzlich nicht mehr frisst, kann das unterschiedliche Gründe haben: Von medizinischen Faktoren, über Stress, bis hin zum Leckerli-Überdruss. Jetzt ist es wichtig, abzuklären, ob es eine medizinische Ursache gibt oder ob Deine Fellnase nur kurzzeitig das Interesse am Futter verloren hat. Wir verraten Dir, wie Du den Appetit Deines Hundes wieder anregen kannst.
Mein Hund frisst nicht – muss ich mir Sorgen machen?
Es gibt verschiedene Gründe, wieso Dein Vierbeiner sein Futter verschmäht. Eine mögliche Ursache kann anerzogen sein: Durch zu viel Abwechslung im Napf wird Bello einfach wählerisch. Wenn Deine Fellnase hin und wieder eine Mahlzeit verprellt, ansonsten aber normal frisst, musst Du Dir deswegen keine Sorgen machen. Bei uns Menschen ist das schließlich ähnlich: Nicht immer haben wir gleich viel Appetit und manchmal hat auch uns das Abendessen vor ein paar Tagen einfach besser geschmeckt.
Es gibt aber auch Gründe, die vom Tierarzt abgeklärt werden sollten. Wenn Dein Vierbeiner seit zwei bis drei Tagen nicht frisst, steht ein Besuch beim Doc an. Dies gilt umso mehr, wenn weitere Begleiterscheinungen, wie Durchfall, Erbrechen, Erschöpfung und Schläfrigkeit hinzukommen.
Mögliche Gründe, wieso Dein Hund nicht frisst
Stress schlägt auf den Magen
Wie bei uns Menschen, kann Stress zu Appetitlosigkeit führen. Bist Du kürzlich umgezogen? Sind neue Personen oder Tiere bei Dir zu Hause eingezogen? Wart ihr viel unterwegs? Oder warst Du allein oder mit Deinem Vierbeiner im Urlaub? Kannst Du eine dieser Fragen mit „ja“ beantworten, könnte Stress die Ursache für den fehlenden Appetit sein.
Zahnprobleme und Schmerzen beim Kauen
Probleme im Hundegebiss können zu Schmerzen führen – und die sind beim Kauen so richtig fies. Entzündungen in den Zähnen oder im Zahnfleisch führen sehr häufig zu Fressunlust. Welpen, die gerade einen Zahnwechsel durchmachen, sind besonders anfällig und verschmähen ihr Futter in dieser Zeit regelrecht. Hier ist Hilfe vom Tierarzt gefragt, denn gerade Welpen brauchen eher mehr als weniger Nahrung.
Krankheit, Abgeschlagenheit, übermäßiger Schlaf?
Auch Krankheiten können Auslöser für Appetitlosigkeit sein. Sind Dir noch andere Veränderungen bei Deinem Hund aufgefallen? Schläft er zum Beispiel viel oder ist wirkt schlapp? Falls Dir solche Veränderungen auffallen, solltest Du Deinen Liebling so schnell wie möglich von einem Tierarzt untersuchen lassen.
Verdauungsprobleme – Durchfall, Erbrechen, Magen-Darm-Probleme?
Auch Verdauungsprobleme können dazu führen, dass Dein Vierbeiner sein Futter verweigert. Probleme beim Pipi machen oder Kot absetzen weisen auf eine Verdauungsstörung hin. Das typische Grasfressen spricht ebenfalls für Probleme im Magen-Darm-Trakt. Also, ab zum Tierarzt!
Appetitlos durch häufigen Futterwechsel
Häufige Futterwechsel können dazu führen, dass Deinem Hund eines der Futter nicht oder nicht mehr schmeckt und er es deswegen verweigert. Versuche häufige Wechsel zu vermeiden und nimm auch bei Besuchen oder in den Urlaub immer eigenes Futter mit.
Bessere Alternativen: Leckerlis, Essensreste, Kauknochen
Gibst Du Deinem Hund häufig Leckerlis, Kauknochen oder die besonders feinen Essensreste vom Tisch? Dann wartet Dein Vierbeiner vielleicht einfach auf ein besseres Futterangebot. Warum das schnöde Futter fressen, wenn Frauchen oder Herrchen gleich eh wieder mit einem Schweineohr um die Ecke kommen? Eben! Wohnt ein solch schlaues Kerlchen bei Dir zu Hause, hilft eine Regel: Erst das Futter, dann die Goodies! Verfüttere Leckerlis und Co. stets nach der Fütterung oder nur als besondere Belohnung.
Alter Deiner Fellnase – Welpe, Pubertier, Senior
Ist Dein Hund gerade in der Pubertät und versucht Dich auszutesten? Hast Du einen Welpen, der aktuell einen Zahnwechsel durchmacht und daher weniger frisst? Oder ist Dein Pfotenfreund bereits Senior und benötigt nicht mehr so viel Futter? Ja, auch das Alter entscheidet, welche Futtergewohnheiten Dein Vierbeiner gerade hat. Im Handel findest Du spezielles Futter für jedes Alter.
Kürzlich erhaltene Impfung
Glücklicherweise gibt es Impfungen für viele ernste und ansteckende Hundekrankheiten. Obwohl diese Injektionen in den letzten 100 Jahren das Leben von Millionen von Haustieren gerettet haben, haben sie manchmal auch unerwünschte Wirkungen. Die meisten davon sind geringfügig und kurz, einschließlich einer vorübergehenden Appetitlosigkeit bei Hunden.
Psychische Ursachen - Trennungsangst
Frisst Dein Hund nicht, wenn er alleine zu Hause ist? Ein Grund könnte eine Trennungsangst sein. Behalte das Verhalten Deines Hundes im Auge. Wenn Dein pelziger Freund durchdreht, wenn er allein gelassen wird, solltest Du Dich über Möglichkeiten zur Behandlung von Trennungsangst informieren. Eine Möglichkeit wäre die Vergabe unserer natürlichen und schonenden Beruhigungstabletten.
Natürlich kann es auch sein, dass Dein Hund es einfach nicht gewohnt ist, zu fressen, wenn er allein zu Hause ist - oder er ist ein bisschen traurig, wenn Du weg bist.
5 Schritte um herauszufinden, warum Dein Hund nicht frisst
Schritt 1 - Beobachte das Verhalten Deines Hundes
Zuerst solltest Du das Verhalten Deines Hundes beobachten, um zu überprüfen, ob Dein Hund nichts frisst oder bestimmte Futtersorten nicht fressen will.
Sieh nach, ob sich Dein Hund sich wie gewohnt verhält oder ob es Veränderungen im Tagesablauf gibt. Achte auch auf den Stuhlgang und Urin Deines Hundes. Wenn Dein Hund erbricht, Durchfall hat, lethargisch und dehydriert ist, sprich mit einem Tierarzt. Sobald Dir irgendwelche Veränderungen im Verhalten Deines Hundes verdächtig vorkommen, zögere nicht einen Tierarzt aufzusuchen. Auf diese Weise klärst Du ein mögliches Problem und bekommst im Handumdrehen Hilfe.
Sollte sich Dein Hund neben vermindertem Appetit auch noch verstecken, den ganzen Tag schlafen oder das Interesse am Spielen und anderen üblichen Aktivitäten verlieren, kann das ein Zeichen für eine Hundedepression sein.
Schritt 2 - Überprüfe die Zähne und den Körper Deines Hundes
Kaputte, lockere oder schlechte Zähne oder entzündetes Zahnfleisch können eine Ursache dafür sein, warum Dein Hund nicht frisst. Untersuche den Körper Deines Hundes, achte auf Parasiten, Veränderungen im Fell und der Haut, sowie auf Knoten oder Verletzungen. Wenn Du etwas Verdächtiges findest, zögere nicht, einen Tierarzt zu rufen.
Schritt 3 - Überprüfung auf Probleme mit dem Futter
Überprüfe das Futter Deines Hundes. Vielleicht hast Du ihm ja aus Versehen das falsche Futter serviert. Stelle sicher, dass es keine Probleme mit dem Futter gibt. Prüfe das Etikett auf das Verfallsdatum, kontrolliere die Farbe und den Geruch. Wenn Du den Verdacht hast, dass das Futter verdorben ist, entsorge es umgehend und biete Deinem Hund etwas anderes an.
Schritt 4 - Überprüfe die Umgebung
Hat Dein Hund aufgehört zu fressen, könnte es daran liegen, dass er etwas schädliches verschlungen hat. Überprüfe Deine Zimmerpflanzen, Teppiche, das Spielzeug Deines Hundes und alle Gegenstände, zu denen Dein vierbeiniger Freund Zugang hat. Sei besonders vorsichtig, wenn sich Medikamente oder Chemikalien in der Reichweite Deines Hundes befinden. Wenn etwas fehlt und Dein Hund erbricht oder Durchfall hat, solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Wenn dein Welpe oder ein kürzlich eingezogener Hund nicht fressen will, liegt das vielleicht an der neuen Umgebung. Das Gleiche gilt, wenn Du kürzlich umgezogen bist.
Schritt 5 - Überprüfe Deine Handlungen
Hast Du Deinem Hund viele Leckerlis oder Essensreste gegeben? Wenn ja, kann das eine Erklärung für die Appetitlosigkeit sein. Oder vielleicht wartet Dein Hund einfach auf etwas Leckeres - wie Stücke Deines Abendessens oder Hundeleckerlis.
Tipps zur Appetitanregung: So frisst Dein Hund wieder
Es liegen keine medizinischen Probleme vor? Dann können diese Tipps helfen, die Napfliebe aufleben zu lassen:
- Stelle den Napf an einen anderen Ort: Wenn Du zuvor in der Küche gefüttert hast, stelle den Napf in den Flur oder ins Badezimmer. Manchmal fühlen sich Hunde am altbekannten Ort nicht mehr wohl.
- Teste einen neuen Napf aus: Je nach Beschaffenheit und Material klingt Futter in bestimmten Näpfen anders oder der Boden spiegelt. Das kann verunsichern oder sogar verängstigen. Teste einen neuen Napf aus, um Deinem Hund das Sicherheitsgefühl wiederzugeben.
- Begrenze die Futterverfügbarkeit: Lass Deinem Hund ausreichend Zeit zu fressen, stelle den Napf aber nach zehn Minuten wieder weg. So lernt Dein Hund, dass du bestimmst, wann das Dinner stattfindet – und schwups wird das Futter wieder attraktiver.
- Keine Leckerlis: Wenn Dein Hund sein Futter verweigert, sollte es keine Leckerlis, geschweige denn Naschereien vom Tisch geben. Wer will schon Blumenkohl, wenn er ein Schweineohr haben kann?
- Probiere neues Futter aus: Wenn Du schon längere Zeit die gleiche Sorte Hundefutter verwendest, kann ein Wechsel den Appetit Deines Hundes steigern. Wie bereits gesagt, solltest Du aber nicht zu häufig wechseln!
- Gassi macht hungrig: Plane vor der Futteraufnahme einen ausgiebigen Spaziergang mit Spiel- oder Trainingseinheit ein. Bewegung ist ein guter Appetitanreger, da der Stoffwechsel angekurbelt wird. Du kannst das Füttern auch als Belohnung ins Training integrieren.
- Futter warm machen: Erwärme den Napfinhalt, indem Du einen Schuss warmes Wasser in den Napf gibst oder ihn kurz in die Mikrowelle stellst. So wird der Geruch des Futters intensiver und damit attraktiver für Deinen Hund. Achtung: Das Futter darf nur warm, nicht heiß sein!
- Bierhefe Tabs: Bierhefe kurbelt die Verdauung Deines Vierbeiners an und ist ein super Appetitanreger.
Fressunlust – wann zum Tierarzt?
Es gibt viele mögliche Ursachen, weshalb Dein Hund sein Futter nicht fressen möchte. Wichtig ist, darauf zu achten, ob es einen medizinischen Grund geben könnte. Falls Dein Hund nach drei Tagen immer noch nichts frisst, solltest Du schnurstracks den Tierarzt aufsuchen. Sollte Dein Hund auch nichts trinken, gehe bitte in jedem Fall direkt zum Arzt. Je nach Jahreszeit und Temperatur ist eine Dehydration schnell erreicht und sehr gefährlich.