Bauchschmerzen beim Hund: Was kann ich tun?

Gebetsstellung, harter Bauch, lautes Grummeln und sogar Zittern: Die Anzeichen für Bauchweh beim Vierbeiner sind vielfältig und zugegeben nicht immer leicht zu deuten. Bauchschmerzen können (müssen aber nicht) Bote von vielen verschiedenen Krankheiten sein und sollten daher nicht nur sehr ernst genommen, sondern im Idealfall auch früh durch Herrchen und Frauchen erkannt werden. Zeit, Dir einige Tipps und nützliche Fakten rund um Bauchweh beim Hund mit auf den Weg zu geben. So erkennst Du Bauchschmerzen bei Luna, Sammy und Co. demnächst schnell und weißt genau, was zu tun ist.

Anzeichen für Bauchschmerzen: So erkennst Du sie

Ein Hund liegt verkrampft mit seinen Pfoten vorm Gesicht auf einem Bett. Der Grund dafür sind seine Bauchschmerzen

Leider können unsere Fellnasen nicht mit uns sprechen und doch kommunizieren sie auf ihre ganz eigene Hunde-Art mit uns. Auch bei Unwohlsein gibt es Signale, mit denen sie uns Zweibeinern sagen „Da stimmt was nicht!”, aber Achtung: So mancher Hund ist hart im Nehmen und zeigt erst dann deutliche Krankheitssymptome, wenn es schon so richtig schlimm ist. Erste Veränderungen und bereits kleinste Anzeichen für Bauchschmerzen sollten daher erkannt und behandelt werden. An diesen Symptomen erkennst Du Bauchschmerzen beim Hund:

  • Der Bauch Deines Hundes fühlt sich beim Abtasten hart an
  • Dein Hund ist schlapp und träger als sonst
  • Es zeigen sich Schlafprobleme
  • Dein Hund ist unruhig
  • Die Körperhaltung Deines Hundes wirkt verkrampft
  • Hunger hat Dein Hund nicht wirklich
  • Dein Vierbeiner streckt sich besonders häufig
  • Du beobachtest ein häufiges Lecken der Lefzen
  • Dein Hund erbricht sich oder hat Durchfall
  • Du beobachtest, dass Dein Hund immer wieder in die Gebetsstellung geht
  • Dein Hund frisst übermäßig viel Gras

Die häufigsten Gründe für Bauchschmerzen beim Hund

Hund hat Bauchschmerzen und leidet unter Bauchgrummeln

Genauso wie bei uns Menschen, können Bauchschmerzen auch beim Hund viele, verschiedene Gründe haben. Manche davon sind harmlos, andere leider nicht. Die Liste möglicher Diagnosen reicht von meist recht harmlosen Blähungen über unschöne Magen-Darm-Infekte, bis hin zur lebensgefährlichen Vergiftung. Gerade bei andauernden Schmerzen oder dem Verdacht derer, sollte daher ein Besuch beim Tierarzt anstehen. Dieser wird euren Liebling untersuchen und kann eine klare Diagnose stellen. Wir geben Dir einen Überblick über die häufigsten Diagnosen.

Futtermittelallergie

Nicht jeder Hund verträgt auch jedes Futter und jeden Snack. Wird ein Lebensmittel nicht vertragen, führt dies beim Hund, neben weiteren Symptomen, auch zu Bauchschmerzen. Klarheit verschafft meist nur ein Allergietest oder eine Ausschlussdiät. Häufige Auslöser sind Rindfleisch, Milchprodukte, Geflügel, Eier oder Getreide.

Magen-Darm-Infekt

Selbst das stärkste Immunsystem hat manchmal keine Chance gegen einen hartnäckigen Infekt. Was schon für uns Menschen nicht schön ist, ist für Deinen Hund zusätzlich noch gefährlicher, da durch andauerndes Erbrechen und Durchfall schnell das Risiko eine Dehydrierung entsteht. Konsultiere den Tierarzt Deines Vertrauens daher am besten direkt.

Blähungen

Hat Deinen Hund kurzfristig die Pupseritis gepackt, so ist das in der Regel nicht schlimm. Zu viele Gase im Darm führen schlichtweg zu Flatulenzen und das kann hin und wieder passieren. Aufmerksam solltest Du jedoch bei zusätzlichen Symptomen wie Fieber sein. Auch immer wiederkehrende Blähungen sollten ärztlich untersucht werden.

Magen-Schleimhaut-Entzündung

Leidet Dein Hund immer wieder unter schlimmen Bauchschmerzen – vielleicht sogar in Kombination mit Erbrechen oder Durchfall, so spricht dies für eine Gastritis. Da es dabei zu regelrechten Bauchkrämpfen kommt, ist sie so richtig fies und macht Deiner Fellnase sehr zu schaffen. Behandelt wird sie mit säureregulierenden Medikamenten, die am besten vom Tierarzt verschrieben werden. Natürlich Helfer ergänzen die Behandlung.

Magendrehung

Was sich dramatisch anhört, ist auch dramatisch. Schlimmstenfalls lassen sehr starke Bauchschmerzen beim Hund auf eine Magendrehung schließen. Bei dieser dreht sich der Magen einmal komplett um, wodurch Nerven und auch Blutgefäße abgeklemmt werden. Unbehandelt endet diese Erkrankung tödlich. Größere Hunde sind hiervon häufiger betroffen als kleine.

Darmverschluss

Hierbei verschließt sich wortwörtlich der Darm. Das passiert beispielsweise wenn Dein Vierbeiner unverdauliche Kleinteile verschluckt hat oder auch nach längerer Verstopfung. Neben Bauchweh, ist ausbleibender Kot das wichtigste Symptom. In diesem Fall heißt es: Ab zum Tierarzt, denn hier muss schnellstens operiert werden.

Giardien

Die Diagnose Giardien ist nicht nur ungünstig für Deinen Hund, auch Herrchen und Frauchen müssen in diesem Fall allerlei Hygienemaßnahmen ergreifen, um die fiesen Parasiten loszuwerden. Besonders Welpen ziehen die Plagegeister magisch an. Sie vermehren sich im Darm und führen dort zu einer Entzündung, die schmerzhaft für Deinen Hund sein kann. Feststellen lassen sich Giardien mit einer Kotprobe.

Vergiftung

Kommen zu den Bauchschmerzen extreme Trägheit, Erbrechen und Symptome wie blasses Zahnfleisch hinzu, könnte eine Vergiftung dahinter stecken – und damit ist nicht zu spaßen. Ausgelöst durch für den Hund giftige Lebensmittel, wie Schokolade oder sogar Giftköder, wie Rattengift, muss Dein Liebling schnellstens beim Tierarzt behandelt werden.

Hausmittel, die gegen Bauchschmerzen helfen

Eine Frau streichelt und massiert ihren Hund aufgrund seiner Bauchschmerzen

Bauchweh beim Hund lässt sich nicht nur mit klassischer Schulmedizin bekämpfen. Gerade natürliche Mittel werden gerne eingesetzt und schaffen spontane Abhilfe oder ergänzen die medikamentöse Behandlung.

Folgende Mittel helfen Deiner Fellnase:

  • Wärmflasche
  • Haferschleim
  • Moro’sche
  • Möhrensuppe
  • Kräutertee
  • Flohsamenschalen

Wärmflasche

Die gute alte Wärmflasche hilft nicht nur uns Menschen, auch beim Vierbeiner wirkt dieses simple Hausmittel Wunder. Du kannst eine Wärmflasche einfach mit ins Körbchen legen und die Wärme entspannt den Bauch. Bitte achte darauf, dass die Temperatur des Wassers nicht zu heiß ist. Alternativ eignen sich auch Dinkelkissen, die Du in der Mikrowelle erwärmen kannst.

Haferschleim

Er wirkt beruhigend auf den Magen und kann sogar Durchfall lindern. Isst Dein Hund den Schleim nicht so gerne, können Leckerlis oder auch ein kleiner Löffel Honig untergemischt werden.

Moro’sche Möhrensuppe

Benannt nach ihrem Erfinder, einem Herrn Moro, ist diese Suppe eine Wunderwaffe gegen Bauchweh und Magenbeschwerden. Möhren, Wasser und Salz werden mindestens 1,5 Stunden gekocht. Anschließend kannst du die Suppe pürieren – tada, fertig und Dein Hund wird sie lieben!

Kräutertee

Kräutertees sind gut für Deinen Hund, denn sie fördern nicht nur die Flüssigkeitsaufnahme, sondern wirken oft auch antibakteriell, krampflösend und entzündungshemmend. Besonders geeignet sind Kamillen- oder Pfefferminztee.

Flohsamenschalen

Flohsamenschalen strotzen vor gesunder Ballaststoffe und wirken sich positiv auf die Darmflora beim Hund aus. Man kann sie in Wasser oder einer anderen Flüssigkeit einweichen – so entsteht die geleeartige Konsistenz. Dieses Gelee verteilt sich an der Magenwand und mildert die Symptome. Achte darauf, dass Du ausreichend Wasser oder ähnliches in die Samen gibst, damit sie Deinem Hund nicht zu viel Flüssigkeit entziehen.

Mit Bauchweh zum Tierarzt

Ein Hund ist aufgrund seiner Bauchschmerzen bei Tierarzt

Viele Halter sind sich unsicher, wann ein Gang zum Tierarzt bei Bauchweh notwendig wird und wann er vielleicht zu voreilig ist. Unsere Faustregel: Dauern Bauchschmerzen länger als zwei Tage an oder werden Sie von vornherein von weiteren Symptomen begleitet, so ist ein Termin beim Tierarzt sinnvoll und richtig. Im Zweifel gilt ohnehin: Besser einmal zu viel, als einmal zu wenig.

Empfehlung Für Dich